Jugendtörn in finnischen Schären
„Schee windig, schee felsig, einfach schee wars!"
Am Samstag, den 30.07.16, war es endlich soweit. Die Crewmitglieder des diesjährigen Jugendtörns Axel, Andrea, Jakob, Jonas, Konstantin und Nina trafen sich im Hafen von Helsinki zur Bootsübergabe des neuen Schiffes BODAN V. Nach der erfolgreichen Übernahme durch Skipper Axel und unseren Co-Skipper Jakob wurde erst einmal ein ausreichender dreitägiger Essensvorrat für sechs hungrige Segler eingekauft. Nach der Sicherheitseinweisung, Verteilung der Sicherheitsrollen und dem Hissen der Bayernflagge blieb noch genügend Zeit, Helsinki mit seinen schönen Kirchen genauer zu erkunden.
Schon am nächsten Tag starteten wir unsere erste Fahrt in Richtung Suomenlinna, einer Insel, die nicht weit weg von der Hauptstadt Helsinki liegt. Damit wir auch im Notfall richtig handeln können, übten wir auf dem Weg dorthin die wichtigen MOB-Manöver und schauten uns nachmittags noch die im 18. Jahrhundert entstandene Festung der Insel an.
Unsere erste sehnsüchtig erwartete Fahrt unter Segeln war, als wir uns am nächsten Morgen nach Porkkala aufmachten, wo uns ein kleiner, sehr idyllischer Hafen erwartete. Hier in diesem Segelgebiet überraschte uns auch der kleinste Hafen mit einer Sauna, die wir natürlich alle gerne nutzten.
Um noch genügend Zeit für den wirklichen Großeinkauf und eine Stadtbesichtigung zu haben, wurde die Crew für die Überfahrt nach Talinn am nächsten Tag um vier Uhr morgens, teils vielleicht nicht ganz so begeistert, geweckt. Doch wach wurden spätestens alle, als die Segel des Schiffes gesetzt waren und Kurs Richtung Estlands Hauptstadt aufgenommen wurde.
Ein wenig Verspätung hatten wir auf dem Rückweg nach Finnland, da wir aufgrund der ungünstigen Windrichtung kreuzen mussten. Etwas später als geplant erreichten wir Långön, wo wir in einer Bucht zwischen den Inseln vor Anker gingen.
Am Donnerstag segelten wir weiter in die südlichste Stadt Finnlands, Hanko, die uns mit ihren eindrucksvoll dekorierten und immer unterschiedlichen Häusern sehr gefallen hat. Die günstige Windrichtung ermöglichte uns, mit dem neuen, rot-blauen Gennaker Fahrt zu unserem nächsten Ort aufzunehmen.
In Turku, dem nächsten Ziel, hatten wir die Möglichkeit uns in dem maritimen Museum Forum Marinum viele alte Kriegsschiffe, Segelboote sowie deren interessante Geschichten anzuschauen. Durch den sehr späten Sonnenuntergang (ca. 23 Uhr) war es möglich, sich die Städte bis spät in die Nacht anzuschauen und auch unsere Schafkopfrunden, die einmal auch durch Hafenmusik begleitet wurden, noch im Freien abzuhalten. Sonntags ging es dann weiter zu den Aland Inseln, wo wir an einem Steg in Kumlinge anlegten und gemeinsam den Sonnenuntergang genossen. Eine Freude machten wir einer Einheimischen, als wir ihr eine Flagge der Alandinseln für die Bodan abkauften. Da der Mast der BODAN über die gesamte Insel noch sichtbar war, dachten wir uns, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, für die Flugzeuge ein rotes Licht im Masttop anzuschaffen.
Mit starkem Wind ging es am nächsten Tag weiter nach Mariehamn, wo das Anlegen trotz des stürmischen Wetters gut gemeistert wurde. Hier besichtigten wir den bekannten Viermaster POMMERN, der zu einem interessanten Museum umgestaltet wurde. Aufgrund des sehr starken Windes entschieden wir, noch eine Nacht länger zu bleiben, um die Stadt genauer anzuschauen und dann erst sehr früh am nächsten Morgen nach Schweden aufzubrechen.
Mit dem Sonnenaufgang hinter uns segelten wir mit Böen bis zu 30 Knoten Wind und etwas Wellengang nach Siaröfortet, unserem letzten Stopp vor Stockholm. Dort schauten wir uns ein altes, ziemlich düsteres Fort an, das nach dem ersten Weltkrieg erbaut wurde und zur Verteidigung Stockholms diente.
Leider schon am Zielhafen Wasahamn angekommen, blieb in den letzten Tagen noch ein bisschen Zeit, das schöne Stockholm anzuschauen und das Schiff für die nächste Crew klar zu machen. Alle gemeinsam besichtigten wir das Vasamuseum mit dem beeindruckenden, direkt beim ersten Auslaufen 1628 gesunkenen Schiff, sowie den prunkvollen Königspalast und die schöne Alt- und Neustadt.
Mit tollen Erinnerungen an die Segelzeit, die an Bord gebackenen leckeren Kuchen und fast keinen Verlusten neigte sich der Jugendtörn 2016 dem Ende zu.
Zum Schluss lässt sich nur sagen, dass es ein super Törn war und wir uns sehr freuen würden, wenn wir mehr segelbegeisterte Jugendliche bei der nächsten Versammlung kennenlernen könnten. Vielen Dank vor allem auch an die GfS, die uns diese unvergessliche Segelzeit erst ermöglicht und uns das neue Schiff zur Verfügung gestellt hat.
Einen kurzen Film zum Jugendtörn kann man hier finden (anklicken): Film der Jugendcrew