Törnbericht BR 17/2016: Cap Verde - Martinique Teil 4

Mit der BRIGANTIA Weihnacht - Neujahr 16/17 in der Karibik

von Felix Höhener

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Vor drei Tagen waren wir angekommen von unserer Atlantiküberquerung und liegen jetzt in der Rodney Bay Marina auf St. Lucia. Durch unser schnelles Überqueren des Teiches hatten wir jetzt noch einige Wochen in der Karibik zur Verfügung.

 

 

Donnerstag 22.12.16
Das Schiff wurde in Stand gesetzt und geputzt, damit der nächste Törn wieder in Angriff genommen werden konnte. Nach dem Morgenessen informierte der Skipper über das weitere Vorgehen. Es musste Wasser gebunkert, ausklariert, beim Hafenmeister alles bezahlt und die nötigen Auslauf-Vorkehrungen getroffen werde. Pünktlich um zehn Uhr wurde ausgelaufen. Der Skipper wollte in der Bucht noch einige Manöver absolvieren und üben. MoB, Beidrehen, Beiliegen, Wende, Halse ect. und das unter Regatta-Bedingungen. Resultat und Feststellung: weiter üben! Die Wettervorhersage versprach schönes ruhiges Wetter, die Aussichten rundum sahen nicht so aus. Schwarz in den Wolken und der Baro lief eher unten durch, sodass wir sicherheitshalber das erste Reff einlegten. Kompasskurs 360 Grad Richtung Ford de France. Bald nahmen der Wind und auch die Welle so zu, dass wir uns fragten, wofür wir Wetterprognosen einholten. Unser Kurs war am Wind und unsere BRIGANTIA donnerte in die drei Meter hohen Wellen, dass sie uns leidtat. Also zwei Freiwillige in Vollmontur angebunden, die in das überkommende Wasser zum Mast gingen und das Segel in das zweite Reff legten. Auch die Genua wurde gerefft. So liefen wir an gegen 40 kn Wind und 2-3 m Welle durch den Martinique St. Lucia Kanal. Als wir dann nach 5 Stunden zum Festland kamen und wieder stilleres Wasser unter dem Schiff hatten, war die Freude entsprechend. Wir liefen den neuen Hafen Zapricot an und nächtigten hier.

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Freitag 23.12.16
Heute ist Wasch-, Einklarierungs-, Einkaufs- und Schiffsunterhaltstag. Nach dem Morgenessen ging es los mit Einklarierungs- und Hafenmeistergang. Um 15 Uhr kam der Segelmacher vorbei und begutachtete unsere leicht defekte Segeltasche. Er kann das nicht reparieren, wir sollen selber ran! Uwe und Erich waren mit dem Einkauf beschäftigt. Werner organisierte wie immer „sein" Kaffee Chränzli. Claus und Werner suchten für den 24. ein feines Lokal für das Weihnachts- und Abschiedsdiner in der Stadt. Rainer und Peter haben sich entschieden, die Crew und das Schiff zu verlassen. Sie haben genug Meer und Welle gesehen. Sie fliegen am 25. nach Hause. Heute waren sie zusammen auf Sightseeing und genossen nochmals Ford de France. Durch den Grosseinkauf heute hatten Uwe und Erich für die nächsten Tage vorgesorgt. Frisch verproviantiert geht es zu fünft weiter. Abendessen: frische Garnelen mit Reis und Gemüse. Am Abend Partytime a la BRIGANTIA. Erich brachte die Gitarre mit und das Gesangs-Chörli BRIGANTIA 12/16 wurde gegründet. Bis nach Mitternacht hält die Stimmung, dann holte der Schlaf uns ein.

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Samstag 24.12.16 Heiligabend
Heute standen nochmals Vorbereitungsarbeiten an. Wir haben entschieden, dass wir noch einen Tag länger im Hafen bleiben. Die Abreise morgen von Peter soll über den Steg und nicht mit dem Dingi ablaufen. Rainer verabschiedet sich und wir wünschen ihm gutes Nachhause kommen. Nach dem Morgenessen soll die Lattentasche genäht werden. Das Dingi wird in nächster Zeit viel gebraucht. Es muss hergerichtet, aufgeblasen und mit dem Motor ausprobiert werden. Das Innere des Schiffes bekam auf dem letzten Schlag etwas Salzwasser ab. Die Teppiche aus dem Schiff mussten abgespritzt und entsalzt werden. Uwe macht Pantryarbeit. Die Arbeiten wurden perfekt ausgeführt, auch zur Freude des Oberbootsmannes. Es konnte an den Heiligen Abend gehen. Mit duschen, rasieren, schminken (Werner), parfümieren beste Kleidung, war einer schöner wie der andere. So zog der Tross in die Stadt zum feinsten Nachtessen. Im vornehmsten Restaurant «Josefine» wurde gespeist und nur das Edelste getrunken. Kreolische Küche: Schweine- oder Trutenmenü. Um zur Kirche zu gehen reichte es leider nicht. Wir zogen es vor nach Hause zu gehen, einige wären in der Kirche eh eingeschlafen.

 Sonntag 25.12.16
Nach dem Morgenessen verabschieden wir Peter. Er hat einen schweren Stand. Sonnenschein, leichte Brise, glückliche Kameraden machten ihm den Abschied sichtlich schwer. WC, duschen, Hafenmeister und Ausklarieren waren die anstehenden Vorkehrungen. Wie geplant liefen wir um 11 Uhr aus. Es ging mit leicht achterlichem Wind der Küste entlang nach St. Pierre, ca. 15 sm. Es wird unser Absprung nach Dominica. Hier ankerten wir vor der Stadt mit der herrlichen Kulisse. Ein Bier im nahegelegenen Restaurant zum Dingi auszuprobieren muss sein. Ein paar schöne Fotos. Nachtessen auf dem Schiff. Leichtes einwiegen in den Schlaf mit der rollenden BRIGANTIA. Rolling home, ich singe es heute noch!

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Montag 26.12.16
Heute ist Uwes Geburtstag. Ein Ständchen mit dem Happy Birthday Lied ist natürlich ein Muss. Unser Ziel, um 8 Uhr auszulaufen, wurde fast erreicht. Der Logbucheintrag sagt 08:10 Uhr. Wir fuhren unter Motor der Nordwestküste von Martinique entlang und setzten die Segel. In weiser Voraussicht drittes Reff und Stagfock. Wir wussten aus Erfahrung, was auf uns zukommt im Dominica Kanal. Es lief wie geplant und unser Ziel Roseau wurde zeitig erreicht, sodass wir den schönen Wind ausnutzen konnten zum Weitersegeln. Am Abend pünktlich vor dem Eindunkeln kam uns wie so üblich in der Karibik ein Bootboy entgegen, der uns eine Boje anbot. Dankend nahmen wir an und um 17:30 Uhr machten wir fest in der Prinz Rupert Bay im Norden Dominicas.

Fortsetzung folgt.